Die Aufbaujahre
Für die Entwicklung der Musikkapelle wurde das Altschermbecker Schützenbrauchtum zu einem ganz besonderen Motor. „Du kriegst meine Frau nur zur Königin, wenn Du Mitglied in unserer Kapelle wirst“, bot Hubert Dahlhaus dem neuen Altschermbecker König Richard Hater im Jahre 1965 an. Dieser willigte ein, hielt sein Versprechen und wurde kurze Zeit später Vorsitzender der KAB-Kapelle. Dadurch wurde Hubert Dahlhaus deutlich entlastet. Jetzt konnte er die Geschäfte eines Schriftführers ebenso abgeben wie die Verwaltung der kleinen Vereinskasse, für die damals noch eine Zigarrenkiste ausreichte.
Hubert Dahlhaus und Richard Hater warben gemeinsam um den Vereinsnachwuchs. Zu den ersten Jugendlichen in der Kapelle gehörten Norbert Dahlhaus, Ernst-Christoph Grüter, Manfred Dahlhaus, Günther Prost, Bernd Dahlhaus und Günther Marsfeld. „Manche Kinder haben wir einfach bei unseren Auftritten angesprochen, wenn sie neugierig auf unsere Instrumente starrten“, erzählt Hubert Dahlhaus. In der Waschküche im Keller des Hauses Dahlhaus in der Schlossstraße hat Hubert Dahlhaus den Nachwuchs auf die Auftritte vorbereitet. Einen dieser Jugendlichen, den Raesfelder Günther Rößmann, konnte Hubert Dahlhaus schon bald motivieren, sich für die Gründung der „Erler Jäger“ einzusetzen. Mit dieser Gruppe verband die Schermbecker seither lange Jahre der gemeinsame Auftritt beim jährlichen Blasmusiker-Treffen.
Die „Erler Jäger“ waren auch mit von der Partie, als die inzwischen zur „Blaskapelle Einklang“ umbenannte 20-köpfige ehemalige KAB-Kapelle am 22./23. September 1973 ihr 50-jähriges Bestehen feierte. „Zwei Tage lang waren Schermbeck und Altschermbeck in der Musikantenhand“, berichtete zwei Tage später die lokale Presse über das „Einklang“-Jubiläum und ergänzte: „Sonst sorgsam gehütete und verteidigte Kommunal-und Landesgrenzen schienen unter den Trompetenklängen zusammenzubrechen.“